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26. August 2009 Wahrnehmung
Es ist doch schon eigenartig wie die Wahrnehmung manchmal verrückt spielt. Ein moderner Junger Mensch hat nichts gegen sogenannte 'Killerspiele', denn es sind ja nur 'Spiele', völlig realitätsfern und unbedenklich.
Natürlich ist jeder einzelne von uns darauf getrimmt sich kritisch mit seiner vererbten Vergangenheit auseinanderzusetzen, und so kann man nationalsozialistisches Gehabe nicht tollerieren. Nennt sich da ein (vermutlich 12-Jähriger) Spieler im Interet provokanterweise 'SS Sturmtruppenführer' oder ähnlich, springt die konditionierte Moralmaschine an. Dass es sich bei diesem Spiel möglicherweise um ein 'Battlefield' handelt das wir als moderne, junge und kritische Menschen gerade spielen und dieser Nickname sarkastischerweise äusserst passend ist wird uns nicht klar.
Darf man eigentlich ein Spiel, das die Schlachten des zweiten Weltkriegs nachstellt spielen und dabei tatsächlich guten gewissens Spaß empfinden? Müsste man nicht eher bei jeder Kugel die man selber feuert erneut schockiert sein?
Durch dieses kleine Beispiel wird vielleicht dem ein oder anderen klar mit welcher Doppelmoral wir messen, wenn wir sagen das so ein Killerspiel harmlos ist. Denn jedes noch lebende ältere Semester das den Krieg noch miterlebt hat und noch richtig im Kopf ist, kann und wird nie verstehen wie ein Mensch an derartigen 'Spielen' tatsächlich 'Spaß' emfinden kann.
Jetzt wo ich den Kriegsbeginn und Battlefield in einem Comicstrip in Kontext gebracht habe, empfindet das jemand als anstossend oder verwerflich? Wenn ja, wäre das auch der Fall wenn es nur um Battlefield gegangen wäre? Wie viele loggen sich heute Abend wieder ein und haben keine Ahnung von der Doppelmoral der sie dort folgen, als 'gegen rechts' getrimmte Menschen 70 Jahre nach Kriegsbeginn auf einem virtuellen WWII-Schauplatz rumzuhampeln. Ausser natürlich der junge 'SS Sturmtruppenführer', der natürlich keine Doppelmoral betreibt aber auch sonst nichts peilt.
Was ich eigentlich sagen will:
Ich mag Battlefield, habe nichts gegen das Spiel, der Test von '1943' kommt morgen und mir Fehlen auch nur noch 2 Erfolge - Darum geht es mir also überhaupt nicht.
Aber eine Meinung und Reaktion die von Herzen kommt und von Verständnis herrührt, ist besser als eine Reaktion vom pawlowschen Köter. Also setzen wir doch vielleicht mal in Anteilnahme mal bewusst kurz mit der Kriegsspielerei aus oder sprechen den 'SS Sturmtruppenführer' im Spiel mal an, um mit ihm über sein Weltbild zu diskutieren.
So, ich muss jetzt zur Autobahn Steine schmeissen, weil die ja auch von den Nazis gebaut wurden ^_~ - DS_Nadine
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| ShiningDragon Nö, finde ich nicht anstössig. Mal im Ernst: Wen juckt 'diese' Vergangenheit. Ich wurde geboren, als es diesen Naziquatsch nicht mehr gab, habe niemanden vergast, niemanden erschossen und kein Land überfallen.
Sollen sich die selbstverherrlichenden Moralapostel und Dauerbücklinge meinetwegen ständig selbst niedermachen.
Anderenfalls... wenn die Leute wirklich die moralische Keule schwingen müssen, so gibt es genug andere "Herrschsüchtige" anderer Länder, die einen Rüffel verdient hätten. ;) |
| oni das ist eben genau der punkt: wer computerspiele als ein abbild der realität ansieht, und sich nicht über seine doppelmoral schämt, der ist eigentlich nicht ganz sauber im kopf.
computerspiele sollten aber eigentlich gar nicht so etwas sein, sondern eine idealisierung, eine fantasiewelt, in der alles möglich ist, was in der realität nichts zu suchen hat.
ich plädiere seit langem auf die verlegung von kriegen in den cyberspace. dort gibts auch verlierer und sieger - aber keinen kollateralschaden. |
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