Reboots sind ja derzeit absolut in. Also auch kein Wunder, dass LEGO seine altbekannte Undercover-Reihe mit
einem Reboot neu auflegt. 'The Chase Begins' ist das Origins, respektive das Begins, für Chase McCain. Moment...
halt Stop! Falscher Alarm.
LEGO City Undercover ist weder eine alte Reihe, noch ein Reboot, des noch ziemlich aktuellen WiiU-Titels
oder gar eine lieblose Konvertierung. Es ist schlicht die Vorgeschichte. Aber fangen wir doch von
vorne an, und verlassen bei der Gelegenheit diese grottenschlechte Einleitung. [Anm. der Redaktion: Ich hatte
nach dem ersten Satz schon den Teppichklopfer gezückt!]
Wie im großen Titel auf der WiiU, spielt ihr den Polizisten Chase McCain, der dieses Mal aber noch
ein ziemlicher Frischling ist und sich erst die ersten Sporen in LEGO City verdienen muss.
Dementsprechend ändert sich natürlich auch die Rolle einiger Figuren. Der leidige Fanboy Frank
bleibt uns erspart und Chase kann in aller Ruhe den verschieden Damen im und um Polizeirevier schöne
Augen machen, während er vor seinem cholerischen Vorgesetzten besser in Deckung geht. Neben einfachen
PR-Einsätzen, man will ja nicht überfordert werden, kommt man aber auch ganz langsam den größeren
Raubzügen auf die Schliche, ehe es am Ende um die große Liebe und den ganz großen Verbrecher Rex Fury geht.
Damit ist auch nichts gespoilert, denn immerhin wird hier ja die Ausgangslage für Chase Abenteuer auf der
WiiU vorbereitet.
Wie von der LEGO-Reihe gewohnt, ist die Story eigentlich nur der Grundstock auf dem Querverweise,
Gags, Slapstick und Entdecker- sowie Basteldrang eine bunte Spielwiese erhalten. Das erste was
man auf dieser Spielwiese angenehm bemerkt: Abgesehen von einer geringeren Sichtweite, gibt es nur
geringe Abstriche zur Grafik auf der WiiU, was aber weniger an deren ach so schlechter Leistung,
sondern an der simplen aber funktionalen Klötzchengrafik der LEGO-Figuren liegt. Das ist mal Art-Design
das den Grafikern den Job vereinfacht...
Auch im Gameplay fühlt man sich schnell wieder heimisch. Alles ist da wo man es gewohnt ist,
naja, fast. Die Scanner-Funktion um als Polizist Spuren zu verfolgen läuft nun ohne Bewegungssteuerung,
welche aber für andere Gadgets dennoch vorhanden ist. Wo es ohne Krampf möglich war, hat man sich
also um eine 1:1 Umsetzung bemüht, was sehr löblich ist. Die Kämpfe, welche schon auf der WiiU
meist keine echte Hürde waren, wurden aber nochmals vereinfacht und sind so eigentlich nur
Beiwerk, statt ein echtes Spielelement darzustellen. Immerhin sind sie noch genau so spaßig
und übertrieben animiert, wie man es gewohnt ist.
Abgesehen davon läuft alles nach dem bekannten Muster ab. Chase bekommt einen Auftrag,
begibt sich an den Tatort, baut sich mit LEGO-Steinchen den Weg zum nächsten Indiz/Schalter
frei, verhaftet nach kurzem Gerangel ein paar böse Buben und kriegt dann evtl. noch eine
Verfolgungsfahrt dazu. Später erhält man neue Verkleidungen, um auch Undercover zu ermitteln.
Das ändert zwar nichts an den drei Elementen, Steinchen bauen, Buben verhaften, Rennen/Fahren,
macht aber immer noch schlicht und einfach Spaß. Warum auch das Rad neu erfinden?
Neben dem Klötzchenbauen bieten die verschiedenen Rollen noch immer die meiste Abwechslung.
Durch die Kostüme erhält Chase verschiedene Fähigkeiten. Wie erwähnt kann er als Polizist
Spuren Suchen oder eine Enterkanone nutzen, während er als Einbrecher Türen und Tresore knacken
kann, als Bergarbeiter Sprengstoff platzieren kann, und so weiter und so fort.
Während man öfters kleinere Gegenstände auf Knopfdruck aus herumliegenden Einzelteilen
zusammensetzen kann, muss man für einiger größere Bauten auch erst fleißig Steine sammeln,
oder man ergattert einige der gut versteckten Super-Steine. Auch hier gibt es also, wie auf
der WiiU, einiges zu suchen, bis man dann auch alle Super-Bauten geschafft hat. Zur Belohnung
schalten diese eine neue Fahrzeugstation, oder neue Story-Abschnitte frei.
Alt: Uhren mit beleuchtetem Ziffernblatt! |
Also keine echten Unterschiede zum großen Bruder?
Jein. Im Grunde ist alles gleich. Doch kleine Detailänderungen machen
sich auf Dauer bemerkbar. Die Missionen sind oft kurzweiliger bzw. haben mehr
Speicherpunkte, so dass auch eine kleine Partie zwischendurch kein Problem ist.
Der Umfang der Stadt ist identisch und bis auf minimale storybedingte Änderungen,
steht auch so ziemlich alles da, wo wir es schon auf der WiiU entdeckt haben.
Traurigerweise wurden auch die relativ langen Ladezeiten übernommen, auch wenn
diese nicht ganz so oft auftreten wie bei der WiiU. Aufgrund des begrenzten Platz
auf der Cartridge sind auch nicht alle Dialoge vertont, sondern nur die wichtigsten.
Ebenso ist die Zahl der Zwischensequenzen geringer, doch sind diese letzten Punkte für
einen Handheld-Titel kein echter Nachteil.
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