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30. November 2012
Review
  NEED FOR SPEED: MOST WANTED
  [ 360 / PC / PS3 / PSV ]   

NEED FOR SPEED: MOST WANTED Das Entwicklerteam von Criterion hat sich mit Burnout einen Namen gemacht und mit dem neusten Teil der Erfolgsserie Need for Speed - wenig überraschend - einen reinrassigen Arcarde-Racer abgeliefert. Wie es der Name 'Most Wanted' schon sagt, geht es nur um eines: Man soll der meistgesuchte Fahrer der Stadt werden und darf dabei nicht unbedingt zimperlich mit seinen Gegnern umgehen.

Es existiert keine gezwungen wirkende Story, wie noch bei 'The Run', und so ist man nach einem kurzen Ladebildschirm auch schon mitten im Spiel. Und zwar in einem Straßenflitzer mitten in einer frei bespielbaren, fiktiven Stadt namens Fairhaven. Erinnerungen an Burnout Paradise werden sofort wach, im Kopfkino geben Guns´n´Roses 'Paradise City' zum Besten, und eines wird klar: Wer sich einen linearen Spielverlauf und stumpf aufeinanderfolgende Rennen wünscht, ist hier falsch.

Von wegen Freund und Helfer: Die Polizei steht im Weg rum!

Selbst ohne an Rennen teilzunehmen, bietet Fairhaven alles, was das Raserherz wünscht. Es geht über breite Highways mit Zivilverkehr, über Bergstraßen, Industrie- und Hafengelände bis hin zu engen Gassen, und überall kann man sogar beim Cruisen durch das abwechslungsreiche Stadtgebiet ordentlich Punkte sammeln. Mit Beinahe-Crashs, zerstörten Schildern, Drifts und Weitsprüngen von Gebäuden hinterlässt man eine Spur der Verwüstung, die punktemäßig zwar nicht dem 'Karma-Konto' gutgeschrieben wird, aber durchaus dazu beiträgt, der Most Wanted Fahrer zu werden. Überhaupt sind Verkehrsregeln nur dazu da, gebrochen zu werden. Das Tempolimit dient zur Motivation, von einer der zahlreich installierten Radarfallen geblitzt zu werden. Das hat zur Folge, dass man umgehend von der Polizei verfolgt wird und zusehen muss, wie man am besten aus dem Visier der Fahndung entflieht. Dabei hilft zum Beispiel das Rasen durch die am Wegesrand positionierten Tankstellen/ Lackierereien. Wie durch Zauberhand fährt man ohne gebremst zu haben mit einem reparierten und vor allem umlackierten Wagen durch die Gegend. Das mag zwar unrealistisch und ein Traumboxenstop sein, fügt sich aber hervorragend ins schnelle und hektische Spielgeschehen ein.

Ebenfalls am Wegesrand, oder auch gut versteckt, stehen in Fairhaven weitere Wagen herum. Hierbei wird konsequent das Spielziel verfolgt: Man fährt keine Rennen, um weitere Strecken oder Autos freizuschalten. Letztere nimmt man sich einfach: Vor dem neuen Wagen abbremsen, Taste drücken und schon ist man im Besitz eines neuen fahrbaren Untersatzes.

Die meisten Punkte erzielt man natürlich mit den Rennen. Hier kommt eine Neuerung ins Spiel, um diese auch zu finden: Das innovative Menüsystem 'Easydrive' fügt sich elegant in das gesamte offene Spielkonzept ein. Man ist nicht mehr genötigt, das Spiel zu unterbrechen, um sich durch zahlreiche Menü-Punkte zu kämpfen. Wie bei modernen Bordcomputern aktueller Autos üblich, kann man während der Fahrt Informationen per Knopfdruck abrufen. Veranstaltungen, bzw. Rennevents können so ausgesucht werden, und schon zeigt das eingebaute Navi den Weg dorthin an. Genauso kann man sich bereits gefundene Wagen anzeigen lassen, um das Vehikel zu wechseln. Selbst das spärlich vorhandene Tuning ist in Sekundenschnelle erledigt.
Hat der Spieler sich nun zu einem Rennevent navigieren lassen, bekommt dieser an gegebener Stelle das Standardprogramm in Sachen Arcarde-Racer präsentiert: Runden-Rennen, das Abfahren von Kotrollpunkten, Tempoläufe. Was das Ganze zu einem echten Adrenalinkick werden lässt, sind die Gegner. Jederzeit kann man sie rammen und von der Straße drängen. Umso spektakulärer sie in einen Unfall verwickelt werden, desto mehr Punkte gibt es. Diese Nettigkeiten basieren natürlich auf Gegenseitigkeit. Das Schöne hierbei ist, dass die Gegner erfreulich verbissen um ihre Position kämpfen und nicht lediglich Kanonenfutter darstellen. Richtig wild wird es dann, wenn sich auch noch die Polizei einmischt: spannend, hektisch und teilweise sehr unübersichtlich. Es passiert so dermaßen viel auf einmal, dass man nicht mehr weiß, wo man überhaupt langfahren muss. Im Eifer des Gefechts vergisst man vor lauter Gegnern, Radarblitzern, Blaulicht und anderen epilepsiefördernden Eindrücken einen Blick auf die eingeblendete Karte zu werfen. Da hilft es nur, die Ruhe zu bewahren und sich zu zwingen, ab und zu auf die Karte zu schauen oder das Rennen ein zweites Mal, gegebenenfalls mehrmals zu fahren.

Wie immer glänzt EAs Pressematerial mit völliger Abwesenheit 'echter' Screenshots. Sorry!

Fast unausweichlich ist es, selbst in einen Crash verwickelt zu werden. Hier kommt der sogenannte Gummiband-Effekt zu tragen, der schon bei The Run extrem gewöhnungsbedürftig bis ärgerlich war. Die Gegner scheinen zu warten, bis man wieder Boden gut gemacht hat. Wirkt sich dieser Effekt hier auch zu eigenem Gunsten aus, so existiert er auch, wenn man einen vermeintlich großen Vorsprung herausgefahren hat. Auf einmal kleben einem die gegnerischen Wagen wieder an der Stoßstange. Das ist eine Entwicklung, die sich auch in ähnlicher Form des sogenannten 'Momentums' bei Fifa 13 zeigt, oder wie gesagt schon bei The Run. Ein Feature, das man vielleicht noch mal überdenken sollte, oder bei dem man zumindest dem Spieler die Entscheidung per Spieleinstellung überlassen sollte, ob er es nutzen mag.
Filmreif ist die Grafik mit schönen Lichteffekten und liebevoll gestalteten, beinahe fotorealistischen Wagen. Allerdings gibt es nur die Stoßstangen- und Verfolgeransicht. Cockpitansichten hätten bestimmt dem ein oder anderen Spieler ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, aber in Anbetracht des Wahnsinns, der sich auf der Straße vor einem auftut, hätte man dafür ohnehin kein Auge. Es stellt sich ein wahnsinniges Geschwindigkeitsgefühl ein, aus dem man bei den spektakulär inszenierten Crashs wie bei einem echten Unfall auf den Boden der Tatsachen zurückgeschleudert wird.
Leider ruckelt es hier und da in der PS3-Version, was dem Spielspaß aber keinen Abbruch tut.

Solche Wagen kann man sich in Fairhaven einfach nehmen. Sollte man nicht in echt ausprobieren...

Gelungen sind die Motorengeräusche, abwechslungsreich der Soundtrack. Vor allem, wenn man den richtigen 'Radiosender' eingeschaltet hat und während eines hektischen Rennens zum Beispiel 'Butterflies and Hurricans' von Muse läuft.
So richtig spaßig wird es dann im Online-Modus, dem altbekannten 'Auto-log'. Hier kann man nicht nur Rennen fahren, sondern sich zum Beispiel mit anderen Teilnehmern Duelle um die Höchstgeschwindigkeit an einem Radargerät liefern. Dass die Kontrahenten sich dabei auch behindern können, versteht sich von selbst. Anders als im Offline-Modus verdient man sich die Upgrades der Autos hier durch die Speed-Points. Das in Kombination mit dem Ranglistensystem ist ein Garant für langen Spielspaß unter befreundeten Spielern.


Review
 | Burnout auf Ecstasy

Need for Speed: Most Wanted wirkt wie Burnout auf Ecstasy. Man verliert zwar das ein oder andere Mal komplett den Überblick, aber das macht gerade den Reiz eines Arcarde-Racers aus. Der Suchtfaktor ist extrem hoch, und man erwischt sich immer wieder dabei, dass man schon wieder ein weiteres Rennen fährt, obwohl man doch eigentlich ins Bett gehen wollte.

  -  Michael Holtschulte



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