Während die Japaner sich schon seit Jahren über Project Zero 4 freuen dürfen,
müssen die Fans hierzulande in die Röhre schauen. Denn der vierte Teil soll definitiv
nicht im Westen erscheinen.
Wie zum Trost erscheint da der Re-Relase des zweiten Teils
auf der Wii und einem komplett neuem Titel für den 3DS.
Da sagt das Fanherz doch YAY!
Aber schauen wir ob sich die Freude wirklich lohnt...
Beobachten Sie hier den Kaufgrund sich auf dem violetten Tagebuch räkelnd. |
Spirit Camera - Das verfluchte Tagebuch, so der vollständige Titel,
kommt als Auskopplung aus der Hauptreihe und dreht sich rein um die namensgebende Kamera mit
der man schon in der Hauptreihe fleißig auf Geisterjagd ging. Bewaffnet mit der Camera Obscura
geht es darum ein ominöses Tagebuch zu untersuchen, der 'Frau in Schwarz' auf die Schliche zu
kommen und herauszufinden was es mit Maya auf sich hat, die einem in Geistform immer wieder
helfend zur Seite steht.
Machen wir's wie das Spiel: Kurz. Die Story hat man auch als gemütlicher Spieler in weniger
als sechs Stunden (wer sich beeilt braucht gerade mal die halbe Zeit) durch, daneben gibt
es noch ein paar Minispiele, die aber auch keine Langzeitmotivation entfesseln. Immerhin als
kurzweilige Ablenkung sind sie durchaus brauchbar, auch wenn sie kaum Atmosphäre aufbauen können.
Der Clou am Spiel ist der Einsatz des 3DS und seiner Augmented-Reality-Funktionen über die
3D-Kameras auf der Außenseite. So befindet sich in der Verpackung neben dem Spielmodul ein dünnes
aber sehr gut gemachtes Heftchen, bei dem es sich um das besagte Tagebuch handelt. In diesem findet
man aber erst mal keine echten Hinweise. Es wirkt verworren, leer und etwas....beunruhigend. Beruhigend
war lediglich dass sich keine erkennbaren Marker für die Kamera auf den Seiten fanden. Da hat man schon
schlimmeres erlebt.
Im Lauf der Story muss man die Seiten des Buchs nun mit der Kamera, sprich dem 3DS genauer
untersuchen um zu erfahren was hier passiert ist. Das funktioniert überraschend gut, eine gewisse
Grundbeleuchtung vorausgesetzt. Die Bewegungssteuerung ermöglicht auch das bekämpfen von Geistern
hinter dem Spieler und die Rätsel mit der Kamera sind allesamt eher kurzweilig geraten. Echte
Knobelkost darf man nicht erwarten. Zusammen mit der sehr gelungen Musik entfaltet sich so aber
eine, für einen Handheldtitel, überraschend dichte Atmosphäre, die einen durchaus einige Stunden
ans Gerät fesseln kann.
Schiess ihn... es, tot... oder so. |
Schade nur dass der Spaß dann so schnell auch wieder zu Ende ist. Die Kämpfe mit der Kamera
und den Geistern laufen wie in den früheren Titeln ab. Später muss man je nach Geist die Linsen
wechseln und dann im richtigen Moment abdrücken. Nichts besonderes, aber solide gemacht.
Auch grafisch ist der Titel insgesamt solide, mit einigen positiven Überraschungen. Gerade May,
die einem über die AR-Funktion in den eigenen Vier Wänden begegnet, hat einen charmanten Reiz.
Einmal Händchen halten für Nekrophile! |
So bleibt dennoch ein viel zu kurzes und zu reduziertes Spielvergnügen, trotz guter Ideen.
Serienkenner können durchaus einen Blick riskieren, dürfen aber nicht zu viel erwarten.
Wer bisher noch gar nichts mit der Reihe zu tun hatte, sollte sich den Kauf besser zweimal überlegen.
Neben einer guten Story bleibt es so bei einer gelungenen Tech-Demo mit netten Beigaben.
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Metakritik
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