Ich muss mal etwas loswerden: Ich mag Sonys neuestes Handheld.
Freilich, die Anzahl an interessanten Spielen scheint erschreckend
niedrig, aber alles in allem bin ich von der Startphase und den
erscheinenden Titeln wesentlich angetaner als am Anfang des 3DS,
wo Spiele wie Steel Diver zum Vollpreis jeden hartgesottenen Spieler erschreckten.
Das ich Sonys Jüngste so liebe liegt nicht nur an der guten
Ergonomie, ordentlichen Akkulaufzeit, dem brillanten Display und dem
Downloadshop (der im Gegensatz zum Nintendo 3DS von Anfang an verfügbar war)
sondern vor allem an einem Spiel: Everybody's Golf!
Gefährlich: Feuerwerksraketen im Sommer können Waldbrände auslösen! |
Everybody's Golf ist - oh Wunder - ein Golfspiel
und auch nicht die erste Auskopplung der in Japan sehr erfolgreichen Serie.
Wer jetzt schon gelangweilt abwinken will sollte damit besser warten,
denn Everybods Golf ist alles andere als eine staubtrockene Simulation,
derer es gefühlt eh nur noch des Tigers Wutz gibt.
Nein, Everybody's Golf kommt seit jeher in liebenswerter,
Manga artiger Knuddeloptik, ähnlich wie auch ein Pangya Golf.
Im Gegensatz zu Letzt genannten verbindet es aber den freundlichen
Stil mit einer hervorragenden Spielbarkeit und simulationsgenauer Präzision,
wie man sie nicht erwarten würde... bei den Schlägen versteht sich, nicht unbedingt
bei den mit furchteinflößenden Hindernissen bestückten Kursen.
So bietet Everybody's Golf nicht nur eine Reihe sympathischer Charaktere,
die man mit (viel zu niedrigen) Preisgeldern nach Lust und Laune einkleiden
kann; sondern auch mit unterschiedlichen Fähigkeiten, deren Sympathie und
deren Können gesteigert werden will - was zusätzliche Spezialschläge bringt.
Die Qual der Wahl hat man auch wie man schlägt, denn jede bekannte
Schlagsteuerung hat ihren Weg ins Spiel gefunden und kann ebenfalls nach freigespielt werden.
Spieltechnisch bietet die Vita-Version auch ein paar Plattform-Spezielle
Möglichkeiten. So gibt es neben vielen Spielereien z.B. die Option
über das Rear-Touchpad mit den Fingern Entfernungen auf dem Rasen
zu messen, um Schläge besser planen zu können.
Was kostet die Blondine aus Fenster Sieben? |
Im Ingame Shop gibt es neben Kleidungssets, Schlägern, Bällen,
Artworks und Musikstücken auch Avatar Items. Mit denen kann man
sein kleines Online Maskottchen gestalten. Ist man im Netz gibt es
nämlich u.a. die Möglichkeit der (asynchronen) täglichen Turniere.
Sprich, man spielt eins oder mehrere von 3 täglichen Turnieren (9 oder
18 Loch unter verschiedenen Bedingungen und Plätzen) und sieht am Ende
jeden Loches wie man im internationalen Vergleich steht. Das finale
Endergebnis erfolgt dann am nächsten Tag. Das ist kompetitiv ohne sich
über sich ausloggende Mitspieler ärgern zu müssen oder darauf warten zu
müssen, dass diese ihre Bahn beenden - Grandios!
Was man nicht im Ingame Shop kaufen kann sind Kurse. Die wollen
freigespielt werden in diversen Turnierreihen, die jeweils von einem
Einer gegen Einen Match gekrönt werden. Letzterer 'Endgegner' kann
danach auch im Shop erworben werden.
Grafisch ist das Spiel zuckersüß und technisch bringt die PSVita-Version
die Knuddel-Figuren angenehm plastisch auf den Schirm, wie auch schon auf der PS3.
Herzallerliebst sind dabei auch die verschiedenen Animationen der Charaktere bei
Erfolg oder Misserfolg die mir durchgehend ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben.
Musikalisch hat das ganze Arcade Charme in den Menüs mit etwas ruhigeren Klängen auf
dem Grün. Einzig meckern kann man die vielleicht über eine gewisse Unschärfe die auf
manchen Einblendungen liegt, die irgendwie den Eindruck machen, als wollte man ihre
Hochskalierung vertuschen. Außerdem flackern die Schatten vielleicht ein paar Mal zu oft vor sich hin.
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