"Mein Name ist P.P. Jordan. Ich bin Mitglied einer Eliteeinheit, die auch als Unit 13 bekannt ist.
Wir sind ein Haufen gefährlicher und mit allen Wassern gewaschener Supersoldaten. Mein heutiger Auftrag:
Infiltrieren eines Flugzeughangars, Ausschalten aller Terroristen und Unschädlichmachen der geklauten Kampfjets! Pah!
Für mich ein Kinderspiel. Während ich noch über mein Headset letzte Anweisungen bekomme,
schleiche ich mich auf das Gelände. Schon erspähe ich den ersten Terroristen, der hier seinen Wachgang
absolviert. Lautlos nähere ich mich und lasse ihn durch einen beherzten Stoß von hinten die Klinge meines
Messers schmecken. Mit einem letzten, kaum hörbaren Laut sinkt er zu Boden. Puh… niemand scheint ihn gehört
zu haben. Also pirsche ich mich weiter an das Gebäude heran. Weil ich nicht nur eine coole Kampfsau bin,
sondern auch die Skills eines Supernerds habe, hacke ich mich im Vorbeigehen in das Computersystem des
Feindes. Weiter geht's! Einen langen grauen Korridor entlang, aber HALT! Was ist das? Gerade noch
rechtzeitig erspähe ich die Kamera über der Tür. Ich ziehe meine schallgedämpfte Waffe und mache sie
mit einem gezielten Schuss unschädlich. Die Jungs haben sich hier gut geschützt, denn wenig später
entdecke ich auch noch eine Lichtschranke, aber auch die muss unter dem Blei meines Revolvers den Kürzeren ziehen.
Hier ist Agent Jordan auf dem Weg den hübsche Jet zu Blechschrott zu verarbeiten. |
Endlich bin ich im Hangar angekommen. Hinter einer Kiste verschanzt beobachte ich die
vier umherlaufenden Wachen. Als sich die Gelegenheit ergibt ersteche ich den Ersten rücklings und schalte
auch den Zweiten mit meinem Revolver aus. Damit habe ich dummerweise die Aufmerksamkeit der anderen beiden
Typen geweckt. Schnell stecke ich den Revolver weg und schultere mein Maschinengewehr. Nach einem kurzen
Schusswechsel, zwei befriedigenden Headshots und einigen Tropfen Blut habe ich den Hangar erst mal ganz für
mich alleine. Einen Raum weiter stehen sie dann auf einmal vor mir: Zwei geklaute Kampfjets, voll funktionstüchtig
und mit Waffen ausgerüstet.
Wieder muss ich ein paar Wachen ausschalten... aber... hey, habe ich schon erwähnt, dass ich eine coole
Kampfsau bin? Nachdem ich kurzen Prozess gemacht habe (jemand hat mir mal eingetrichtert, man verhandelt
nicht mit Terroristen), kann ich mich wieder den beiden Düsenjägern widmen. Anstatt sie in die Luft zu
jagen hacke ich mich über mehrere im Raum verteilte Laptops in die stählernen Vögel und lasse ihre Turbinen
so heiß laufen, bis sie spektakulär in die Luft fliegen. Auftrag erledigt. Ich kann mich aus dem Staub machen."
So, oder zumindest so ähnlich, sehen die Missionen in Unit 13 aus. Unit 13 ist aber in
vielerlei Hinsicht sehr interessant, ist es doch der erste amtliche Shooter auf Sonys
tragbarem Technikwunder PSVita. Und wie schießt es sich nun "in der Hosentasche"? Um gleich
eines vorweg zu nehmen: Spätestens bei diesem Titel merkt man, was man auf der PSP immer vermisst
hat. Den zweiten Analogstick. Es steuert sich nämlich genauso gut wie jeder andere Shooter und da
sind eben auch die auf den großen Konsolen mit inbegriffen.
Hey, ich will doch nur wissen was diese geschmackvolle Hängelampe kosten soll! |
Aber zurück zur Einheit… äh… ich meine Unit! Das Spiel wurde bevor es erschien oft mit Segas
indiziertem Score-Shooter. Damit tut man dem Spiel aber Unrecht, denn es ist eindeutig mehr als simples Scoreballern.
Die üppige Liste mit Singleplayermissionen könnte unterschiedlicher nicht sein. Mal muss man
unter Zeitdruck ein Terroristenlager ausheben (viel Krach und Bumm Bumm), ein andermal wieder muss
man eine Zielperson ausschalten ohne dabei entdeckt zu werden (viel Schleichen und Messerstechen).
Oft hat man es auch selber in der Hand, ob man das ganze eher rambomässig mit dem MG oder lieber ruhig
und taktisch lösen möchte. Das Spiel lässt einem beide Möglichkeiten und das ist gut so. Netterweise
finden sich fast täglich neue Missionen zum herunterladen womit einem nie langweilig werden dürfte. Wer
alle Missionen durch hat, darf auch im Team mit einem menschlichen Mitspieler auf Terroristenjagd.
Eine Salve aus meiner Bleispritze und es gibt nur noch Ameisen-TV. |
Und wie sieht das Spiel aus? Unit 13 ist ein sehr rundes Spielerlebnis und da muss auch
der Grafikfetischist nicht hinten anstehen. Die Soldaten der Eliteeinheit (die man ja im
Gegensatz zu einem reinrassigen Egoshooter immer partiell im Bild sieht) sind sehr schön
und detailliert modelliert. Gleiches gilt für die Levels. Feine Texturen und sehr abwechslungsreiche
Locations verwöhnen das Auge. Eben war man noch in grellem Sonnenschein in einem fernöstlichen
Dorf unterwegs, konnte förmlich den heißen Wüstensand auf den von der Sonne gegerbten Lippen
schmecken und schon ist man in einem Nachtclub unterwegs und versucht in dem satten Pink des
Interieurs die Zielperson ausfindig zu machen. Und das alles ohne Ruckeln oder gar Tearing.
So mögen wir das. Auch vom Sound her gibt es keinerlei Ausfälle. Die Musik hält sich bescheiden
im Hintergrund und unterstreicht die Stimmung die in der entsprechenden Szene herrscht. Die Stimme,
die uns am Anfang und während der Missionen Anweisungen gibt klingt genauso sauber wie die empörten
Ausrufe der Widersacher, sobald die einen entdeckt haben. Die eingangs erwähnte Steuerung flutscht
prima. So zielt und schießt man, wie man es von den großen Konsolen kennt. Computerhacken, Dokumente
klauen und Tretmienen entschärfen erfolgt via Touchscreen. Ebenfalls via Touchscreen springt man über
deckungsspendende Hindernisse. Alles in allem kann man auch da nicht meckern.
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