Zwanzig Jahre Tradition bringt die Strassen des Glücks mit sich, wer kennt Sie nicht, die
allabendlichen Partien dieses virtuellen Brettspielklassikers. Niemand? Kein Wunder,
war die Serie doch bisher nicht außerhalb Japans anzutreffen.
Dabei muss ich doch einiges hinter einer Marke verstecken die es schafft so
lange am Markt zu verweilen. Also bereitwillig das Spiel eingelegt und ein paar Freunde
eingeladen.
Möge der Brettspielabend beginnen!
Von den diversen Themen-Hintergründen bleibt im Spiel nicht viel über. |
Will die gesammelte Couch-Partie eine Partie nach dem Standard oder nach den einfachen
Regeln spielen? Da wir alles gestandene Personen sind, wird der einfache Modus links liegen gelassen. Dann
geht es auch schon los, nur... was müssen wir eigentlich machen? Gewürfelt wird damit es über ein Spielbrett
geht und auf dem Weg werden Geschäfte gekauft, ganz so wie in Monopoly. Mehr Geschäfte in einem Bezirk puschen
sich gegenseitig hoch und man kann aufstocken, ebenfalls wie im Klassiker von Parker. Doch dann gibt es da noch
die Unterscheidung zwischen Bargeld, Kapitalanlagen und Vermögen; Zwangsversteigerungen und Aktienmärkten deren
Kurse schwanken; diversen Ergeinisfeldern und und und…
Nachdem also keiner auch nur ansatzweise eine Idee hat wie das Spiel zu spielen ist,
wird der einfache Modus begonnen, in der Hoffnung auf ein Tutorial. Wirklich viel einfacher
wirkt der Modus aber nicht, lediglich etwas stringenter ohne die vielen Ereignisfelder und
ohne Stadtbezirke auf deren Entwicklung man Aktien setzen kann. Mühevoll tasten wir uns vor,
als wir aber nach gut einer Stunde noch nicht ansatzweise das Vermögen aufgebaut haben was
man zum Sieg haben muss, sind wir kurz davor uns geschlagen zu geben.
Das bedeutet nicht, dass man nicht in die Anleitung geguckt hätte. Die erklärt viel im Detail,
eine berühmt-berüchtigte Schnellstartanleitung auf einer einzelnen Seite fehlt aber.
Jeder der schon einmal ein Brettspiel gespielt hat weiß, dass die unabdingbar ist; die oder eine
Person die sich auskennt.
Vorbildlich: Die Aktien Fallen und keine Regierung springt ein! |
Und wer hätte es gedacht, man kann diesen Status des weisen Spielleiters erlangen, indem man
das Einzelspieler-Tutorial abschließt. Außerdem geht viel mehr als das, kann man doch im Einzelspieler 'Tour-Modus'
diversen Kleinkram freispielen. Nur wer setzt sich freiwillig alleine vor ein Brettspiel am TV,
in dem der Computer drei Zwangs-Mitstreiter steuert, die alle die selben Eingaben tätigen müssen wie
ein menschlicher Mitspieler und sich in wegzuklickenden Textboxen zum Geschehen äußern?
Ist der Broker pleite, wird zwangsversteigert! |
Die deutschen Texte sind zwar herzallerliebst und absolut vorbildlich übersetzt (jede Figur hat ihre Art zu reden und
Finanzgebaren werden mit volksnahem Vokabular wie 'Heuschrecke' oder 'Schmarotzer' bezeichnet),
Spielfluß funktioniert
aber anders. Immerhin, wer zwischendrin mal auf Toilette muss kann den Autopiloten einschalten und das
Spiel spielt sich von komplett alleine.
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Metakritik
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