Eigentlich ja eine ziemlich unverbrauchte Idee: Anstatt Aliens die Welt immer wieder nur
in der Gegenwart angreifen zu lassen, einfach mal eine alternative Realität erfinden. Ein
paralleles Universum, in dem es ein Nazideutschland, einen Adolf Hitler und selbst die große
Kriese nie gegeben hat und dann da die bösen Alienhorden drauf stürzen lassen.
Das erste Resistance Spiel kam als Launch Game für die Playstation 3 heraus und genoss
deswegen recht viel Aufmerksamkeit. Es folgten noch zwei weitere Teile für die große Sonykonsole
und ein Ableger für die PSP. Das alleine spricht dafür, dass das Alienjagen in der Vergangenheit,
die es nie gab, viele Fans hat.
Immer gut gelaunt: Freundliche Invasoren. |
Die Story der Spiele ist im Grunde immer dieselbe gewesen.
Man(n) schließt sich einer Untergrundarmee an und versucht die Welt vor den Chimera
(Aliens) zu befreien. Netterweise haben sich die Freiheitskämpfer aller Länder zusammen
geschlossen und bekämpfen die Aliens (ebenfalls netterweise) nicht nur in den USA sondern
weltweit. Und nun darf man auch auf der PSVita die vieräugigen Feinde eliminieren.
So ist die Story (oh welche Überraschung!) auch auf der PSVita nicht sonderlich anders
als auf den beiden anderen Plattformen. Man wird in die Haut eines Feuerwehrmanns versetzt,
der sich zum Kampf gegen die Aliens entschließt. Die obligatorische Frau und Kind-Kombo gilt
es auch zu beschützen und retten, aber bis auf den Fakt, dass man auch eine Feuerwehraxt
sein eigen nennt, unterscheidet sich das Spiel kaum von den
anderen Teilen was die Story betrifft.
Resistance Burning Skies genießt natürlich besondere Aufmerksamkeit,
da es einer der ersten 'echten' Shooter auf der Vita ist. Es gibt zwar
das sehr gute Unit 13, das ist aber im Grunde doch eher ein Taktik-Schleich-Shooter
als ein waschechtes Actionbrett. So war es dann auch äußerst spannend das Modul in
meiner Vita zu versenken und mich in den Kampf zu stürzen. Nachdem man bei dem
PSP-Vorgänger den zweiten Analogstick doch schmerzlich vermisst hat, sollte ja
bei der PSVita nun alles flutschen... oder etwa nicht?
Interessanterweise begnügten sich die Entwickler nicht alleine mit dem 'Feature'
eines zweiten Analogsticks, sondern wollten auch Gebrauch von dem Touchscreen des
Handhelds machen. Leider, leider nicht immer unbedingt zum Nutzen des Spielflusses
und der Spielbarkeit. So darf man zum Beispiel bei bestimmten Waffen die Gegner markieren,
in dem man während eine Feuergefechtes mit dem Finger auf sie drückt und man dann eine Art
Lock-On-Schuss sein eigen nennt. Das bedeutet man kann sich gemütlich hinter einer Kiste
oder einer Ecke verschanzen, schießt wild drauf los und die Kugeln fliegen (gegebenenfalls
um die Ecke) gen Feind. Das mag sich erst mal extrem komfortabel anhören ist aber nicht
wirklich spaßig. Es liegt nun mal in der Natur eines Egoshooters, dass man jederzeit
beide Daumen auf den Analogsticks parkt und da ist es inmitten eines wilden
Feuergefechtes alles andere als angenehm umgreifen zu müssen.
Granatenwerfen ist dann mindestens noch mal so umständlich, aber da hat man sich
wenigstens eine etwas weniger nervige Alternative einfallen lassen (bei der man
aber trotzdem den Screen berühren muss). Ansonsten gibt es bezüglich der Steuerung
nicht viel zu sagen oder zu meckern.
Die Grafik! Selten habe ich ein so durchwachsenes Spiel gespielt, was die Grafik angeht.
Im Vergleich mit einem Uncharted zum Beispiel, zieht das Spiel sofort den Kürzeren.
Vom Design her bekommt man gewohnte Resistance-Kost. Das heißt, man bewegt sich vor allem
durch zerbombte Städte oder verlassene Häuser. Die sind halt vor allem eines: Grau. Die am
Wegesrand stehenden Autos erinnern einen an die Epoche, in der es spielt und an den Chimera
selber, hat man zum Glück nicht viel verändert.
Was mich aber wirklich gestört hat, ist die grafische Diskrepanz zwischen animierten
Charakteren und der Hintergrundgrafik (bzw. die schwankende Qualität jener).
Ab und an habe ich echt das Gefühl mit einem auf der Vita modelierten Kumpanen durch
eine auf der PSP entworfene Welt zu laufen und auf PSVita-Gegner zu schießen. Zu
lieblos wurde da ab und an eine Straße entworfen oder eine Textur drauf geklatscht.
Der Sound. Mit gutem Sound in Spielen verhält es sich wie mit einem
kleinen Zeh. Man merkt erst wie wichtig er für das Gleichgewicht ist, wenn man
ihn nicht mehr hat!
Leider ist das Sound-Design von Resistance Burning Skies teilweise eine
absolute Katastrophe. Wenn man sich in einem Kampf um Leben und Tod befindet und das
eigene Gewehr macht ein Schussgeräusch, wie man es nicht mal bei einem Browser-Spiel
erwarten würde, dann ist das alles andere als förderlich um Spaß an einem Spiel zu haben.
Ich habe teilweise meine Waffe nur gewechselt, weil mir der Sound meiner gerade in Nutzung
befindlichen Waffe so dermaßen auf den Senkel ging.
Die Musikuntermalung an sich ist gewohnt episch orchestral gehalten und passt auch
super zum Spiel, wird aber leider viel zu selten gespielt, was dazu führt, dass ich in
erster Linie nur die Geräusche meiner Schritte oder meines wie erwähnt unterirdisch klingenden
Gewehrs zu hören bekomme.
Was ist das? Blaues Licht! Was macht es? Es tötet Aliens... und leuchtet blau! |
Das Gameplay. Ja, auch hier haben sich die Entwickler nicht mit Ruhm bekleckert.
Leider ist das Ganze dann doch sehr 'von der Stange'. Man latscht durch die Gegend,
folgt oft einem Kamerad und feuert auf teilweise unterirdisch dumm agierende Feinde.
Nicht gerade Spielspaß steigernd sind dann auch die Scharen spinnenartiger Wesen,
die aus allen Richtungen auf einen los stürmen oder die fliegenden Chimera.
Auch der Auflevel-Aspekt der Waffen will nicht so richtig Freude bringen sondern
nervt eher. Die imposanten und 'Over the Top' - Actionmomente des zweiten Teils sucht man leider auch vergebens.
| Moorhuhnschiessen mit schwachem Sound |
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Obwohl Ich vorher hier und da viel Negatives zu Resistance Burning Skies gehört habe,
wollte ich dieses Spiel toll finden. Ich hatte Lust auf dieses Game und bin auch ein großer
Fan der gesamten Serie. Aber leider hat mich das Spiel doch sehr enttäuscht. Es ist einfach in
jeglicher Hinsicht zu durchschnittlich, zu Ideenlos und auch zu altbacken. Komischerweise tröstete
mich die grundsätzlich gute zwei-Analogsticks-Steuerung
nicht über die anderen Schwächen des Spiel hinweg. Dachte ich vorher noch 'solange das Spiel sich
steuern lässt und grafisch ganz okay ist, macht mir Leveldesign und Co. nicht viel aus', so merkte ich
danach wie wichtig eben Faktoren wie Leveldesign, Sound und künstliche Intelligenz doch sind. Man kann
als PSVita-Besitzer nur hoffen, dass sich bald ein Trend zu eigens für die Konsole entwickelten
Games entwickelt, denn einfach
nur zu versuchen, das nachzumachen, was auf großen Konsolen funktioniert (und dann halt noch in schlecht)
wird auf Dauer niemanden zum Kauf des Handhelds bewegen. Nicht, dass ich mich über einen richtig guten
Shooter nicht freuen würde (siehe auch mein Review zu Unit 13), aber wo bleiben die echt
neuen Spielkonzepte, die die Stärken des Handhelds ausnutzen? Muss man jetzt wie bei der Wii und
der viel gehassten 'Fuchtelsteuerung' Angst haben, dass jeder Entwickler den Touchscreen einbindet egal
ob es wirklich dienlich ist?
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