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LUCIDITY
[ Xbox 360 ]
Lucasfilm Games, ich meine natürlich Lucas Arts macht endlich mal wieder etwas anderes als Star Wars -Spiele.
Etwas ganz anderes, neues innovatives… und landet damit ziemlich auf der Nase.
Lucidity heisst der neueste Spaß und hat weder etwas mit Star Wars, noch den alten Adventure- oder
Flugsimulations-Genen zu tun. In Lucidity steuert man ein kleines Mädchen, indirekt durch eine 2D-Welt
immer auf der Suche nach Glühwürmchen und bedacht darauf die Gegner und Hindernisse eines Levels zu umgehen.
'Indirekt' bedeutet dass das Mädel selbstständig nach Links, dem Levelende entgegen, läuft und der Spieler
ihm Sprungfederstiefel, Balken und anderes Gedöns auf den Weg legt, die es über Hindernisse bringen sollen.
Unausweichliche Gegner können dabei auch mal mit einer kleinen Bombe aus dem Weg geräumt werden.
Das Spielprinzip ist nicht neu, erinnert mich von der Grundidee sehr an Brat auf dem Amiga, ist aber in
Vergessenheit geraten und wird auch gänzlich anders Präsentiert. Die kleine Heldin hüpft hier in
klassischer 2D-Manier durch eine scherenschnittartige und fantasievolle, wenn auch teils etwas leere,
Welt. Die Aufmachung ist auch sonst allerliebst. Das Mädchen ist extrem knuffig, die Artworks
zwischendrin auch Zuckersüss und die Musik rundet die Märchenatmosphäre ab.
"Die Levelarchitektur besteht [...] nur aus
lieblosen, eckigen und farblosen Balkengebilden."
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Die Präsentation ist dennoch nicht Makellos. Die Musik ist gerade am Anfang zu düdelig und im
Hintergrund und motiviert nicht gerade. Die Hilfsmittel die man ins Level legt erscheinen
lediglich als einfarbige abstrakte Symbole und die Levelarchitektur besteht auch eher nur aus
lieblosen, eckigen und farblosen Balkengebilden. Das schlimmste an Lucidity ist aber das eigentliche
Spielprinzip. Der Schwierigkeitsgrad zieht schnell dermaßen an das der Spieler sehr schnell ins
schwitzen gerät wenn Sophie unaufhörlich weiterwandert. Stellt man eine 'Steinschleuder' auf,
die die Kleine über einen Graben schiesst, legt sie mal eben einen halben Bildschirm zurück
und man kann kaum noch auf die Gefahren der Umgebung reagieren. Auswendiglernen ist angesagt!
Aber selbst da steht man ziemlich im Regen, denn die Objekte die einem zur Verfügung stehen
wechseln in zufälliger Reihenfolge. Man schöpft nicht aus einem Pool mit dem das Level zu lösen
ist, wie in Lemmings, sondern bekommt immer schön zufällig ein Teil… wie in Tetris. Das Spiel
bietet einem die Möglichkeit ein Teil ins Inventar zu schieben um es später zu nutzen, gerade
in den späteren Abschnitten baut man aber immer mehr nutzlose Teile in die Landschaft um endlich
das gewünschte zu erhalten. Wenn neben den festen Gegnern, Umgebungshindernissen und Abgründen
dann auch noch sich bewegende Gegner dazu kommen, ist der Ofen endgültig aus. Wird die Kleine
ausserdem noch von einem Gegner getroffen reagiert sie meist auch nicht mehr auf die herumliegenden
Hilfsmittel und stürzt direkt ins nächste Unglück.
Lucidity ist für mich ein geniales Beispiel für eine gute Idee die gnadenlos in die Hose geht.
Wer Reflexe hat wie ein junger Gott und gerne Level auswendig lernt könnte das Gebotene mögen,
jeder normale Mensch legt meiner Meinung nach aber ziemlich schnell das Pad aus der Hand. Ich
mag die Frische des Spieles und die Präsentation, daher will ich etwas Milde walten lassen.
Wirklich empfehlen kann ich es aber keinem. Für Interessierte gibt es eine Demo, die ist aber mit
Vorsicht zu genießen, denn am Anfang, wo das Spiel noch recht einfach bleibt, überzeugt es noch.
- DS_Nadine
Links:
Trailer -
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