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Ausgewählter Test:
THE KING OF FIGHTERS XII
THE KING OF FIGHTERS XII [ 360 / PS3 ]
Wie das euch 140kg Vögelchen euch sicherlich bereits getwittert hat nimmt heute ein Praktikant bei Demolitionsquad seine Arbeit auf: Ich! Damit lebe ich wahrscheinlich den Traum, den ihr alle nur Träumen könnt XD! Heute beglücke euch also mit meinem ersten Spieletest. Und da mein Chef mir unbedingt beweisen will, dass Spieletester auch ein harter Job ist, wird mir die große 'Ehre' zu Teil 'The King of Fighters XII' zu reviewen.

King of Fighters sollte den Prügelspielfans unter euch sicherlich als billiger Streetfighter-Abklatsch Klassiker bekannt sein. Ich persönlich habe diesen Teil des Genres (zusammen mit Tekken und Mortal Kombat) wahrscheinlich ausgeblendet um meine empfindliche Psyche vor dauerhaften Schäden zu schützen. Dafür habe ich meine Kindheit mit Street Fighter, Soul Calibur und, aus mir noch nicht bekannten Gründen, Fighting Vipers verbracht. Dank des fehlenden Nostalgiefaktors kann ich euch also ein absolut unvoreingenommenes und ehrliches Review bieten *g*!

Im Arcademodus wird man nach einem Intro aus aneinander gereihten, unbewegten Bildchen, fetzigem J-Rock und einem Haufen bunter Kanji von einer hübschen Empfangsdame begrüßt, die einem erklärt, dass man sich nun ein Team aus drei Kämpfern zusammenstellen darf um die 5 gegnerischen Teams in den einzelnen Stages möglichst schnell zu Klump zu hauen. Ich finde eine Empfangshalle mit Rezeption zwar etwas ungewöhnlich für ein Prügelspiel, aber gut, bis jetzt ist die Welt noch in Ordnung.

THE KING OF FIGHTERS XII Das Charakterdesign… hier beginnt wohl der harte Teil der Arbeit. Auf Anhieb ist mir keiner der Charaktere sympathisch. Es gibt eine Ryu-Kopie, eine Ken-Kopie, eine Feilong-Kopie usw. und die Charaktere wirken alles andere als originell. Aber was soll's, ich soll das Spiel nicht mögen, ich soll es Bewerten! Also wählte ich aus den bunten Gesichtern eine weibliche Kämpferin und zwei Kerle aus, oder zumindest dachte ich dass das eine 'ne Frau war. Level geladen, kurz geblinzelt, Konsole ausgeschaltet und den Chef ermahnt, das Spiel doch bitte aus der Dreamcast raus zu nehmen und in die 360 zu stecken!!! Als Gelegenheitszocker, der nur absolute Toptitel spielt, mag ich ja etwas grafikverwöhnt sein aber dermaßen pixelige Charaktere sind mir schon lange nicht mehr untergekommen. Ja, der Bildschirm hier ist in HD und hat gefühlte 3 Meter Bildschirmdiagonale (wenn man sonst einen 10" eeePC benutzt kommt es einem zumindest so vor), was gewisse 'Unzulänglichkeiten' noch verstärkt…. Aber bei einem Vollpreisspiel für eine Konsole der neuesten Generation ist das keine Entschuldigung!

Nach dem ersten Frust also den Controller wieder aus der Mülltonne geholt und weitergezockt. Auf normalem Schwierigkeitsgrad stellt das Spiel keine besondere Herausforderung dar, so dass man auch mit gelangweiltem Herumhämmern auf den Tasten ohne große Schwierigkeiten die ersten drei Runden hinter sich bringen kann. Aber das ist von den Spieleherstellern wahrscheinlich auch so gewollt. Denn nur so kann man die vielen fetten Frauen, die einen im Hintergrund des Frankreich Levels nach Leibeskräften anfeuern, ausgiebig betrachten. Tatsächlich sind die Hintergründe des Spiels dermaßen liebevoll und beknackt gestaltet, dass man es auch gleich "King of Backgrounds" hätte nennen können. Die große Herausforderung des China Levels ist es tatsächlich, weiterhin stumpf auf die Tasten einzuhämmern während man total gebannt den Nudeln schlürfenden Opa mit dem Huhn auf dem Kopf im Hintergrund betrachtet. Aber wenigstens ist der Arkademodus schnell und schmerzlos. Bereits nach 10 Minuten hat man sogar als absoluter Noob alle fünf Level hinter sich gebracht und wird mit einer Szenerie belohnt, die einen erstaunlich an den Abschluss der Eröffnungszeremonie von Peking 2008 erinnert im Vogelnest. Beim Abschlussbildschirm kamen durch das liebevoll gestaltete "Thanks for Playing" auch bei mir schließlich nostalgische Gefühle auf.

THE KING OF FIGHTERS XII Ein Prügelspiel kann man allerdings nicht wirklich alleine testen, also ab ins Internet. Um dort jedoch nicht als absolutes Frischfleisch zu enden hielt ich es für eine gute Idee mir im Trainingsmodus zumindest die Grundmoves draufzuschaffen. Also fix den Charakter gewählt, der die geringste Antipathie bei mir weckt und die Trainingsarena betreten um die nächsten Frustmomente zu erleben. Was für mich einen guten Trainingsmodus ausmacht ist, dass man schnell an die Moveliste rankommt und zumindest den Move, den man gerade trainiert, permanent angezeigt bekommt. Bei diesem Spiel weit gefehlt. Um sich die Moves anzeigen zu lassen muss man zunächst mit Start das Optionsmenü anwählen, dann einmal mit 'RT' zur zweiten Seite wechseln um dort den Menüpunkt Befehle zu erreichen. Wählt man den aus, darf man durch die Moves durchscrollen und sich die merken, die man ausprobieren möchte. Wenn man dann noch 3 mal den Abbrechen Button drückt ist man mit insgesamt NUR sieben Klicks auch schon wieder bei seinem bewegungslosen Trainingspartner. Zugegeben ist die Messlatte mit einem genialen Spiel wie Soul Calibur ziemlich hoch gesetzt. Denn dort kann man sich die Moves nicht nur anzeigen und vorführen lassen, sondern den Trainingspartner auch noch detailliert einstellen. Aber wenigstens im Handbuch hätte man die paar Moves doch abdrucken können T_T!!!

Bei so einem schlechten Trainingsmodus bleibt nur die Flucht ins Internet. Der erste Gegner, den mir das Spiel zuteilte, muss wohl am Joypad eingeschlafen sein. Denn auch nach einminütigem Warten machte er keine Anstalten den Ready-Button zu betätigen. Der zweite muss wohl irgendwo in Südafrika gesessen haben, denn bereits in den Menüs ruckelte das Spiel wie Hölle, was sich auch im Match selbst nicht besserte. Das wird wohl auch der Grund dafür gewesen sein, warum mein Gegner das Joypad permanent gegen seine Stirn geschlagen hat. Denn anders kann ich mir den Medium-Kick-Hagel [Anm. des Sklaventreibers: Es gibt nur 'light' und 'heavy'.], der auf mich herniederprasselte, nicht erklären. Um eine Erfahrung schlauer grenzte ich die Wahl der Gegner auf Deutschland ein. Dies erwies sich allerdings auch nicht als gute Idee, da auch nach 10 Minuten Wartezeit immer noch kein Gegner für mich gefunden war. Soviel zur Beliebtheit dieses Spiels……

Alles in allem ist das Spiel höchstens etwas für hart gesottene Fans der Serie und Leute, die ihr Geld nicht stattdessen an der Börse für toxische Wertpapiere verbraten wollen. Von mir erhält das Spiel nur einen Stern und den auch nur, weil ich noch nicht hoch genug in der Karriereleiter bei Demolitionsquad geklettert bin, um schlechtere Bewertungen vergeben zu dürfen.  -  DS_Starpraktika


[Anm. vom Sklaventreiber: Hmmm... das ist selbst international die härteste Wertung die ich bisher gesehen habe. Alles geschriebene trifft aber (leider) zu und das Online-Spiel war eine Farce. Ich persönlich habe mich sehr an den schönen Animationen erfreut und hätte milder gewertet, aber bei dermassen viel besseren Prügelspielen auf dem Markt braucht wirklich niemand ausser knallharten SerienfansKOFXII. Und selbst die sollten wissen das Mai Shiranui nicht zum extrem geschrumpften Kader gehört.  -  DS_Nadine]

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