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18. November 2013
Review
  POKÉMON X / Y
  [ Nintendo 3DS ]   

POKÉMON X / Y Pokémon sind ein merkwürdiges Phänomen, immerhin haben Sie einen frischen Abiturienten dazu gebracht seinen von Bildzeilenausfall geplagten zehn Jahre alten GameBoy auszumotten und nicht auf Jagd nach potentiellen Kopulationspartnern, sondern Phantasie-Tierchen zu gehen. - Wer dieser Abiturient war, muss ich glaub ich nicht erwähnen.

Eines hatten die Pokémon Spiele von damals bis vor ein paar Wochen gemeinsam. Sie waren alle immer schon technisch überholt. Denn zu Pokémon Blau und Rot Zeiten war bereits der nicht gesondert unterstützte GameBoy Color erschienen, wie auch jetzt zu 3DS Zeiten noch munter weiter die letzten Pokémon Inkarnationen für den alten DS erschienen sind. Doch damit ist Schluss, denn Pokémon ist im hier und jetzt angekommen und wahrlich schöner denn je. Grund genug nach fast 15 Jahren der Mutter aller Grindfeste endlich mal wieder einen Besuch abzustatten.

Ein heißes Mähikel

Nun denn Königin Barenziah, ich fordere Sie zum Kampf! - Das geht vor allen Dingen eins, nämlich sehr schnell. Startete man damals wie heute von seinem Kinderzimmer aus (damals mit Super Nintendo, jetzt mit WiiU bestückt) eine Pokémon Weltreise zu unternehmen, geht das heute alles viel geschmeidiger von der Hand. So kann der oder die, im Laufe der Reise relativ detailliert anpassbare Protagonist/in von Vornherein laufen, bekommt direkt im ersten Ort Rollschuhe spendiert und vielerlei kleine Aktivitäten, wie das Pokémon heilen im Pokémon Center, rauben keine Zeit mehr.

Die geht dafür, neben dem grinden - kämpfend oder auf den Rollerskates *tusch* - , an anderen Stellen drauf. Zum Beispiel beim gärtnern von Status beeinflussenden Beeren. Hier will jeder Arbeitsschritt einzeln bestätigt werden und jedes Soundcue zur erfolgreichen Beerenernte erst zu Ende spielen, bevor es weiter geht. Ebenfalls unbehände, aber an sich eine Zeitersparnis ist der Erfahrungspunkte-Teiler, der allen mitgeführten nicht kämpfenden Pokémon die Hälfte der verdienten Erfahrungspunkte zukommen lässt. So kann es gerade mit unerfahrenen Pokémon vorkommen, das nach jeder Kampfrunde ein Pokémon aufsteigt, eine neue Attacke lernen will etc., was für mehr Micromanagement und viel wegdrückerei zwischen den Zügen sorgt.

Doch wofür das eigentlich alles, bzw. was ist der tiefere Sinn aka. die Story abseits von "Ich will der Allerbeste sein"? "Wie Keiner vor mir, war […]" ich nie der Freund eines Settings in der Tiere zum Spaß gegeneinander gehetzt werden. Das lag sowohl an der zum erstmaligen Erscheinen hierzulande imminenten "Kampfhund auf Spielplatz"-Diskussion, als auch am mangelnden kulturellen Hintergrund. Denn in Japan ist es im Sommer durchaus Gang und Gäbe für Kinder Hirsch- und Nashornkäfer zu fangen und gegeneinander antreten zu lassen. (Dieses Originalprinzip hat sich später übrigens SEGA mit Mushi King - 'Insektenkönig' für sich entdeckt; ein Kinder Arcade Automat durch den man seine Insekten Sammelkarten jagen konnte.)

Nein, in der Pokémon Welt - in der Kinder gerne ungefragt ohne Geld und Essen vor die Tür gesetzt werden um erwachsen zu werden - wird viel Wert darauf gelegt zu betonen das man in friedlicher Koexistenz miteinander lebt und jedes Pokémon gerne seinen Platz in der Wildnis gegen einen gemütlich möblierten Pokéball eintauscht. Ich habe auch noch kein Pokémon das Gegenteil behaupten hören, wobei meines Wissens auch nur Team Rockets Mauzi und Mewtwo sprechen können und die leben in keinem Pokéball. - Ja möglicherweise ist das ganze etwas ungelenk, wahrscheinlich bin ich aber eher ein Vierteljahrhundert zu alt.

Doch zurück zum Faden der nie da war.: Eine Story ist vorhanden. Neben der Pokémon Forschung, die es erfordert möglichst viele Pokémon zu fangen, geht es gegen einen die momentane Schönheit der Welt bewahren wollenden Besessenen. Das ist auch so ziemlich der einzige moralische Aufhänger oder gelehrte Weisheit, dass andere Menschen andere Auffassungen haben.

Allée le bleu!

Und gerade wenn ich denke "Ich bin zu alt für diese Kinderk@#!3!" zieht es mich dann doch in meinen Bann, mit den bekannten Rezepten wie Sammeln, leveln, säen und ernten aber vor allem durch sehr viel Charme. Wenn wieder ein Relaxo eine Brücke schlafend blockiert oder ich auf eine als Reittier verwendbare Ziege (Neu!) namens "Mähikel" steige komme ich nicht herum zu schmunzeln und die kindliche Freude in mir aufsteigen zu fühlen.

Aus Mangel an Schulhofkameraden ist es eine schöne Ergänzung schnell, aus dem laufenden Spiel, in einen online Kampf springen zu können. Und wer mal auf's Kämpfen keine Lust hat schmust halt mit seinem Nintendogs-Style Pokémon.

Die Informatikstudentin war ein Fake: Blind-Date mit einer Elektromaus

Wie Eingangs geschrieben hat das neue Pokémon X und Y endlich einmal zeitgemäße Technik im Gepäck, was bei der schieren Anzahl an Monstern ein wahres Bravourstück ist. Die wiederum geht aber mit ein paar nicht unbedingt störenden aber erwähnenswerten Einschränkungen einher. So sind all die ansehnlichen Figuren und Umgebungen, auch in den Kämpfen diesmal dreidimensional. Die Kamera wird auf der Weltkarte aber immer von einem virtuellen Kameramann geführt für eine schöne/ übersichtliche Perspektive und der 3D Regler des 3DS ist meist ohne Funktion. Zwei verschiedene Bilder in eure Augen, werden tatsächlich nur während der Kämpfe oder Evolutionen auf den Screen gezaubert, dann aber auf Kosten der Bildrate.
Sprachausgabe gibt es fast keine, also auch keine Monsterschreie abseits von "Pikachu". Verzeihbar wenn man bedenkt dass der Modulinhalt aus Kompatiblitätsgründen weltweit gleich ist und alle Sprachen enthalten sein müssen. Die oftmals bekannte Musik ist in meinem Augen bzw. Ohren damals wie Heute eher langweilig, aber mittlerweile hochqualitativ eingespielt fernab von dem Ur-GameBoy gegiepse.


Review
 | Die Klo-Kriege haben begonnen!

Wer bei mir oft mitliest weiß: Handheldtauglichkeit wird bei mir nicht im Bus oder Schulhof, sondern auf der Toilette getestet; wo ein Everybody's Golf für PS Vita seit Erscheinen 2012 ungeschlagen ist, bzw. war...
Pokémon hat es, dank eingeschlafener Beine und dem "Nur noch ein Versuch Pokémon X/Y zu fangen!"-Suchtprinzips beinahe täglich aus dem Feldtestszenario raus geschafft ins heimische Wohnzimmer, neben den Herd beim Kochen, neben das Frühstücksbrettchen und so weiter. Denn das Spielprinzip funktioniert damals wie heute und auch wenn sich das rundenbasierte Kämpfen und die indirekte Menüsteuerung dabei etwas antiquiert anfühlen mögen, machen sie Pokémon dadurch damals wie heute zum geduldigen Spiel, das man nebenbei genauso gut spielen kann wie hochkonzentriert und Zielgerichtet als Zeitfresser par ecxellence.
Gepaart mit der Zeichentrickoptik und den vielen Neuerungen (vor allem für mich nach 15 Jahren) eigentlich ein Absoluter Pflichttitel, selbst für Nicht-Pokémonjünger und ausgebrannte Veteranen.

  -  DS_Nadine



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