Hintergrund
Logo
Cast
twitter facebook rss feed Unterstütz uns auf Steady Wunschzettel english
Startseite   Comics   blog   extras   shop   portfolio Datenschutzerklärung  /  Impressum
Blog Archiv
05. Juli 2013
Review
  FUSE
  [ 360 / PS3 ]   

TOMB RAIDER Fuse, ehemals Overstrike präsentierte sich in seiner ersten Publikumsdarbietung 2011 als stylisher 3rd Person Shooter von einem First-Party Team das schon viele hochkarätige Titel für Sonys diverse Playstations rausgehauen hat. Mit EA als Partner wollte man nicht nur den ersten Hitgaranten Muliplatform bringen, sondern erstmals auch die Rechte an diesem behalten.

Zwei Jahre später hat sich nicht nur der Titel in das jetzige Fuse geändert, sondern auch einiges von der im Vorstellungsvideo vermittelten Gameplay-Attitüde. Nicht das es wen stören würde, denn dafür müsste im Vorfeld des sang und klanglos abgegangenen Verkaufsstarts irgendeine Form von Werbung für Insomniacs Titel stattgefunden haben.

Wer 'echte' Screenshots und keine geschönten Presse Assets sehen will:
Bild geradedrehen und Beleuchtungseffekte (Farben) wegdenken!

Doch vergessen einmal die unerfreulichen Omen, Fuse angeworfen und bewertet und das was es ist, nämlich ein 4-Spieler Coop 3rd Person Shooter! Und gar nicht mal ein schlechter.

Entsprechend der möglichen Spieleranzahl stehen auch vier Charaktere zur Verfügung, der Breitschultrige Dalton, der eher schmächtige aber stark pigmentierte Jacob und zwei adrette aber nicht verwandte Damen, Izzy und Naya die sich dennoch unerklärlicherweise ein Gesichtsmodell teilen müssen. Egal ob man nun alleine, zu Zweit im Splitscreen oder mit bis zu vier Spielern online loszieht tummeln sich immer diese vier Charaktere auf dem Spielfeld. Könnte man Charaktere doppelt wählen wäre ein schnelles Ableben relativ sicher, denn in ihren Fähigkeiten, ihrer Bewaffnung und deren Zusammenspiel liegt ihre Stärke und der Kniff von Fuse. - Gut das man im Single-Player die Charaktere wechseln kann, so sie denn nicht von einem menschlichen Spieler belegt sind.

So hat jeder der Charaktere zwei frei belegbare Slots für Standardwaffen, sowie eine zugewiesene Spezialwaffe und Sekundärfähigkeit. Rotschopf Izzy kann Gegnergruppen mit Ihrer Shattergun in Melanit 'einfrieren' bzw. kristallisieren, Naya schwarze Löcher schießen, Dalton hat ein riesiges Energieschild und Jacob eine zündelnde Armbrust. Schießt man bspw. durch Daltons Energieschild gibt das einen Bonus auf die eigenen Waffen. Kristallisiert man mit einer Ranke einen Haufen Gegner, sollten auch die Kollegen mit feuern um alle Gegner rechtzeitig abzuräumen.

Dank der Sekundärfähigkeiten gibt es aber auch sonst eine feste Rollenverteilung. So kann Izzy die Gruppe heilen und buffen und Naya sich tarnen und somit Gegner leichter unbemerkt ausschalten... oder einen Freund der sich zu weit raus gewagt hat vor dem Verbluten retten.

Richtig gelesen! Freunde die es erwischt hat warten nicht geduldig auf ihre Wiederbelebung, sondern verbluten. Passiert das heißt es: Game Over! - Ein gutes Online-Team oder vorausschauendes Spielen im Solo-Modus ist bitter nötig.

Ersteres macht Spaß, während zweiteres etwas an den Nerven Zehrt. So ist Fuses Geschichte um eine gleichnamige Alien-Substanz die in die Hände von Bösewichteln fällt und den Bau von Superwaffen - wie auch die erbeuteten Prototyen, die die vier Protagonisten mit sich tragen - ermöglicht, en Par mit jedem 80'er Jahre Actionfilm und dabei überraschend kurzweilig und knapp gefasst. So gibt es keine ellenlangen Flug-, Kletter-, Schwimm- oder sonstige Sequenzen, die spätestens beim zweiten Durchgang nerven, sondern nahezu unterbrechungsfreie Daueraction.
Die ist allerdings wirklich auf vier (menschliche) Spieler ausgelegt. Denn obwohl die KI einen überaus guten Job macht, überlässt Sie dem Spieler die Hauptarbeit. Das ist nicht unbedingt negativ zu sehen, spielen sich doch Konkurrenztitel von nahezu alleine, weil die CPU-Kollegen das Feindvolk auch problemlos alleine erledigen; in dem Fall ist die Menge an nachrückenden Gegnern in jedem Feuergefecht aber immer identisch und sorgt mit der etwas bedächtigeren KI für sehr lange Aufenthalte in den jeweiligen Umgebungen.

Die Aufenthaltsdauer in Fuse und seinen schmalen 6 Missionen, beträgt so stattliche 11 Solo-Stunden (Normal), wohingegen man mit Kollegschaft in gut 8 Stunden durch rutschen kann. Diese an sich ordentliche Länge wirkt aber mehr wie eine Pflichtaufgabe des Programmierteams, denn zum Ende hin wird das Erlebnis doch arg schal. So kommen die wenigen Höhepunkte des Spiels nicht etwa zum Ende, das birgt nur noch unnötig generische Umgebung, die ein oder andere technische Unschönheit und Recycling Gegner bis hin zum Resterampe-Obermotz. Die wenigen guten Ideen die das Spiel auflockern trifft man eher in den ersten zwei dritteln, werden aber meist genauso schnell wieder fallen gelassen wie sie eingeführt werden.

Eingeborene haben zu Touristen immer ein schwieriges Verhältnis.

So werden erstmals in Level 2 wohlige Erinnerungen an Dead Space wach, als klar wird dass der Obermotz durch das Spritzen von Fuse in die Köpfe seiner Gegner eindringen kann. Spielerisch genial, fährt sich ein Spieler plötzlich einen Film, während die Anderen sein weggetretenes Selbst vor Feindfeuer schützen müssen. - Eine coole Idee, die kaum eingesetzt wieder fallen gelassen wird. Und wo wir gerade bei Dead Space sind: In den Weltraum geht es am Ende auch! Schießereien in der Schwerelosigkeit würden Abwechslung bringen, aber die spielen sich nicht nur identisch und hören sich im luftleeren Raum auch gleich an, sondern in manchen Räumen wurden auch direkt noch die Animationen für den umher schwebenden Firlefanz vergessen.

Immerhin: Wer das Spiel Solo spielt bekommt nicht nur die Handlung mit und die (teilweise absurd lustigen) Dialoge der Protagonisten zu hören, sondern kann sich auch einmal in Ruhe aufleveln. Denn mit Credits und Erfahrungspunkten gilt es einen Skilltree abzuarbeiten, Fähigkeiten zu kaufen, sowie Outfits und Skins. Aufmerksame Spieler bekommen einen Charakter Skilltree in einem Solo Durchgang in etwa durch gelevelt, danach noch eine Fertigkeit und auf ins Online Getümmel!

Da gibt es zum einen die besagte Kampagne, zum anderen einen 'Horde' ähnlichen Modus mit Gegnerwelle auf Gegnerwelle, mit dessen Credits sich noch etwas weiter verbessert werden kann oder Skins erworben.

Für den Spieler ein Hit, für die Gegner shit: Kristallranken aus Melanit!

Auf seine Einzelkomponenten runter gebrochen ist Fuse ein selten gewordenes Negativbeispiel für Heterogenität. So spielt und steuert sich Fuse einwandfrei und geschmeidig und es macht Spaß den verschiedensten Gegnerhorden eins über zu braten, auch wenn es ein paar viele sind. Wenn ein angeschossener Söldner taumelt und dabei noch seinen Kollegen halb umrennt oder der Spieler knapp zu spät den Knopf drückt wenn er an einer möglichen Deckung schon vorbei ist und die Figur einen bremsenden Mini-Lupfer zurück macht, macht es Spaß den Animationen zuzuschauen.

Und dann wiederum materialisieren Helme auf den Köpfen der Charaktere aus dem Nichts, Umgebungen bestehen größtenteils langweiligen Anhäufungen steriler Gänge, Soundeffekte sind teils lächerlich niedrig gesampelt und die 'Musik' eine Anhäufung von nervenden rhythmischen Geräuschen plus Nebelhorn.


Review
 | So viel Potential, dass es weh tut...

Es ist wie beim Elternsprechtag, wenn man eine schlechte Note verpacken muss: "Ihr Sohn hat das Potential ein Einser Schüler zu sein... aber leider schläft er die ganze Zeit im Unterricht oder stört den Unterricht."
Fuse hat sogar so viel Potential, dass es weh tut. Die Gefechte stimmen in sich, die Story macht ihre Sache gut und ermöglicht in ihrer Begrenztheit einen guten Spielfluss, was ich persönlich sehr schätze. Ich mag auch die Charaktere, jeder mit einer Vorgeschichte die der Haupthandlung zuspielt und die teilweise auf erstaunlich lustige Art und Weise breitgetreten wird (Ich musste einmal vor Lachen pausieren!!!). Ganz abgesehen von Totalausfällen wie der Musikuntermalung, sind es aber vereinzelt aufkeimende Zeichen von Genialität und Reste von abgestorbenen Ambitionen die mich Aufregen, weil sie sofort wieder fallen gelassen werden.

Fuse ist kein Hit, auch wenn es leicht hätte einer werden können. Dennoch gefällt das Spiel, die Waffen und das Setting allemal und taugt für die ein oder andere weitere Multiplayer-Partie und einen Fortsetzungswunsch meinerseits. Und eine Fortsetzung hätte - mit Blick auf den Abspann - noch einiges mehr Potential,... dass hoffentlich dann auch genutzt wird.
Sehr ambitionierte:

  -  DS_Nadine



Links:
Metakritik  

Share |
0
Eure Meinung
Schreib mal wieder
Name*:
E-Mail*:
Webseite:
Nachricht*:
*Pflichtfeld - (Die E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.)
Erscheinungsjahre
Alle Blogposts 2023|1 Posts
Alle Blogposts 2022|2 Posts
Alle Blogposts 2021|6 Posts
Alle Blogposts 2020|4 Posts
Alle Blogposts 2019|3 Posts
Alle Blogposts 2018|1 Posts
Alle Blogposts 2017|3 Posts
Alle Blogposts 2016|7 Posts
Alle Blogposts 2015|17 Posts
Alle Blogposts 2014|26 Posts
Alle Blogposts 2013|38 Posts
Alle Blogposts 2012|40 Posts
Alle Blogposts 2011|83 Posts
Alle Blogposts 2010|78 Posts
Alle Blogposts 2009|41 Posts
Alle Blogposts 2008|20 Posts
Alle Blogposts 2007|13 Posts
Alle Blogposts 2006|20 Posts
Alle Blogposts 2005|16 Posts